Das 90. Jubiläum des Freibades wurde ausgiebig gefeiert / Beim Nachtschwimmen hatte die DLRG alles im Griff / FFL-Spendenaktion 1.000×100 erfolgreich gestartet
Es gibt sie, die Veranstaltungen, die einfach perfekt laufen. Dies war beim Jubiläumsfest zum 90-jährigen Bestehen des Ladenburger Freibades der Fall, das am Samstagnachmittag mit einem gelungenen Schwimmbadfest gefeiert werden konnte. Das Wetter stimmte, die Stimmung unter den Badegästen war friedlich und jubiläumswürdig, das Unterhaltungsprogramm war erste Sahne, die Verpflegung des FFL und des Schwimmbad-Kiosks ließ keine Wünsche offen und das abschließende Nachtschwimmen war für die „Wasserratten“ der Knaller.
Veranstaltet wurde die Jubiläumsparty von der Stadt Ladenburg, die sich wieder einmal mehr auf die Unterstützung des Freibad-Fördervereins FFL und der DLRG verlassen konnte. Das harmonische Zusammenspiel aller Akteure sowie die umgesetzten Projekte des FLL in der Vergangenheit waren übrigens der SWR-Abendschau eine längere Reportage wert, die am Montag im SWR3-Fernsehen über das besondere Jubiläumsfest berichtete. „Schön, dass unser Freibad eine solche Resonanz erzielt“, freute sich Bürgermeister Stefan Schmutz bei der Eröffnung der Party mit der anschließenden Aufforderung, es so richtig krachen zu lassen. Für das Stadtoberhaupt ist das Freibad die wichtigste städtische Einrichtung, denn mit einem Gästeaufkommen von jährlich rund 120.000 Besuchern ist das Freibad die meistbesuchte Einrichtung. Während der Hitzeperiode besuchten täglich um die 4.500 Badegäste das Freibad. Und dieser Massenansturm wurde auch deswegen bewältigt, weil das Zusammenspiel zwischen Verwaltung-Badeaufsicht-Bauhof-Ehrenamtlichen wie am Schnürchen klappte. Andernorts muss über weniger erfreuliche Vorgänge in Schwimmbädern berichtet werden – die Akteure in Ladenburg haben in diesem Jahr noch keine Besonderheiten registrieren müssen und dies war auch beim sehr gut besuchten Jubiläumsfest der Fall. Und wenn im Freibad jemand doch zu übermütig wird, dann regelt dies Bademeister Fariborz Kakapour mit einem „klärenden Blick“. Das Kraftpaket wird als Respektsperson auch von den „jungen Wilden“ anerkannt und geschätzt. „Der Kaka ist wirklich in Ordnung“, lobte der 16-jährige Tobias die Art, wie „Capo Kaka“ mit der Jugend kommuniziert.
Bevor Bürgermeister Schmutz den Startschuss für die Wasser-Party gab, warb er für eine Aktion, die der FFL-Vorsitzende Walter Dehnel kürzlich ins Leben rief. „1.000×100“ nennt der FFL die neuste Spendenaktion, mit der die Umbauarbeiten des Freibades unterstützt werden sollen. Für die Erneuerung der Technik, der Becken und des Kleinkindbereichs sei die Stadt verantwortlich, erklärte der 2. Vorsitzende Jochen Quintel. Da jedoch die sanitären Anlagen wie die Duschen, Toiletten und die Umkleidekabinen in die Jahre gekommen sind, will der Förderverein ein Projekt umsetzen, um diese Zustände zu verbessern. Eine erste Großspende durch die Firma Jungbunzlauer in Höhe von 10.000 Euro sei bereits zugesagt, freute sich Quintel, der ebenfalls dafür warb, dass mindestens 1.000 Spendenteilnehmer je 100 Euro (oder mehr) für die Projektverwirklichung beisteuern. Einige „Hunderter“ konnte Dehnel bereits beim Jubiläumsfest entgegennehmen.
Bürgermeister tanzte auf der Slackline
Wer am Samstagnachmittag in das belebte Freibad schaute, dem wurde klar, wie wichtig die Unterstützung dieser städtischen Einrichtung ist. „Wir kommen mindestens dreimal die Woche nach Ladenburg – das Freibad ist einfach nicht zu toppen“, meinte Birgit Lier aus Altenbach, die mit ihren Kindern gerne den „Schwimmbad-Park“, besucht, denn der Baumbestand hier sei einfach eine Wucht.
Eine Wucht war aber auch das Programm des Jubiläumsfestes. DJ Utikal heizte mit Partymusik die Stimmung an. Bei der Wasser-Gymnastikstunde mit Sportlehrerin Daniela Schwarz hatten die Teilnehmer viel Freude. Fröhlich-wild, aber doch respektvoll wurden die Stand-Up-Paddle-Borde unter der Aufsicht des DLRG-Teams in Beschlag genommen. Geschick war auf der Slackline notwendig, die von einem Beckenrand zum anderen über das Wasser gespannt wurde. Punkten konnte auf der Slackline auch der Bürgermeister, der lange Zeit die Balance halten konnte, bevor auch er ins Wasser stürzte. „Unser Bürgermeister hat’s echt drauf“, zollte eine Gruppe Jugendlicher Respekt, denn einen solch sportlichen Drahtseilakt hatten sie „Herrn Schmutz nicht zugetraut“.
Viel los war auch auf der Familienrutsche, die der FFL finanzierte und im Jahre 2014 an die Stadt Ladenburg übergeben konnte. Dann waren alle gespannt auf die Neuerung, die mit dem Nachtschwimmen beim Jubiläumsfest angeboten wurde. Beim Einbrechen der Dunkelheit waren die DLRG-Retter hellwach, um die Sicherheit in den mit Scheinwerfern ausgeleuchteten Becken zu garantieren. „Jetzt ist eine besondere Aufmerksamkeit nötig“, meinte DLRG-Wasserretter Volker Stadelmeyer, der kurz nach 23 Uhr erleichtert war, dass die ungewöhnliche Wasseraufsicht ohne Zwischenfälle beendet werden konnte. Der ein oder andere Nachtschwimmer „bettelte“ zwar um Verlängerung, aber damit hatten die Spätschwimmer keinen Erfolg.
Auch die Schwimmbad-Kioskterrasse leerte sich um 23 Uhr. Auch hier war die Stimmung dank der leckeren Cocktails prächtig. „Heute war ja wieder einiges los im Städtl – gut, dass wir uns für das Schwimmbadfest entschieden haben, denn es war ein rundum gelungenes Fest“, sagte Jürgen Storch, der mit seiner Frau Ulli seit Jahrzehnten ein bekennender Schwimmbad-Fan ist.
Quelle: https://www.weikmedien.de