Ehemalige Ilvesheimer Schwimmbadförderer spenden ein Drittel des Vereinsvermögens
Solche Gäste heißt der Vorsitzende des Freibad Fördervereins Ladenburg (FFL), Walter Dehnel, besonders gern willkommen. Die Vorstandsmitglieder des inzwischen aufgelösten Ilvesheimer Schwimmbadfördervereins, um Eva-Maria Nolle und Schatzmeisterin Friederike Mauler, kamen dieser Tage mit einem Scheck über 850 Euro in das Freibad der Römerstadt.
Nach der Auflösung des Ilvesheimer Fördervereins im vergangenen Jahr entschieden die Mitglieder, das Vereinsvermögen zu dritteln. Je 850 Euro erhielten die DLRG-Gruppe Ilvesheim, der Förderverein des Parkschwimmbades Rheinau und eben der FFL. Vorsitzender Dehnel freute sich sehr über die überraschende Spende. Sie soll in die Finanzierung der neuen Kinder-Schaukel fließen. Damit diese in der Badesaison 2021 in Betrieb genommen werden kann. Insgesamt kostet das Spielgerät, das vom FFL und dem städtischen Bauhof in einer Gemeinschaftsaktion aufgebaut wird, rund 4000 Euro.
Nolle und Mauler waren sich einig, dass die Spende aus Ilvesheim in Ladenburg eine sinnvolle Verwendung finden wird. Sie schauten sich gemeinsam mit Dehnel den geplanten Standort für die neue Kinderschaukel an. Auch sonst fanden sie das Freibad in Ladenburg „höchst attraktiv“ für Schwimmer, die ihre Bahnen ziehen wollen, aber auch für die Jugend. In diesem Zusammenhang lobten sie die bereits vom FFL finanzierte Wasserrutsche.
Gerne hätten die Ilvesheimer das Vereinsvermögen in einem sanierten Ilvesheimer Freibad eingesetzt. Doch der Gemeinderat der Inselgemeinde hatte entschieden, auf dem Gelände des Freibads ein Kombibad zu bauen. Nolle und Mauler halten diese Entscheidung für einen Fehler. Zwar gab es eine Bürgerbefragung zugunsten des Kombibades, aber Mauler ist sich sicher, die Stimmungslage habe sich verändert.
Finanziell sei das Projekt „nicht mehr darstellbar“ , meinen Nolle und Mauler. Und um die Kosten nicht noch weiter in die Höhe zu treiben, sei das ursprüngliche Konzept für das Kombibad mittlerweile kräftig abgespeckt worden. Die Schwimmbecken seien so klein, dass sportliches Schwimmen nicht möglich sei. Außerdem wurde der Sprungturm aus dem Konzept gestrichen, womit das Bad gerade für Kinder und Jugendliche deutlich unattraktiver werde. Mauler schätzt darüber hinaus, dass das Kombibad, welches anfangs als Zehn-Millionen-Euro-Projekt vorgestellt wurde, letztendlich über 20 Millionen Euro kosten wird. Die beiden Schwimmbadfreunde der Inselgemeinde hoffen daher, dass die Finanz-Aufsichtsbehörde des Rhein-Neckar-Kreises weiterhin ihr Veto gegen das Projekt einlegen wird.
Mittlerweile stehe das Kombibad nur noch in der mittelfristigen Finanzplanung. Andere Projekte wie die Renovierung der Mehrzweckhalle hätten einen höheren Stellenwert.
Auch in Ladenburg stand 2003 eine umfangreiche Sanierung des Freibads an. Damals hatte die Stadt es abgelehnt, die Verantwortung für die Maßnahmen einem privaten Betreiber zu übertragen, der ein Spaßbad anbieten wollte. Der FFL und seine Mitglieder setzten sich ebenfalls für die millionenschwere Renovierung der Schwimmstätte unter städtischer Verantwortung ein, wie es schließlich auch kam. Dehnel ist heute noch froh, dass sich der Rat damals mit großer Mehrheit für die Sanierung ausgesprochen hatte. In den vergangenen 17 Jahren haben die Freibadförderer Projekte im Wert von über einer Million Euro umgesetzt. So wurde unter anderem das Leuchtturmprojekt Wasserrutsche verwirklicht, am Beckenrand entstand eine Holzliegefläche, die Sanitärbereiche wurden mit FFL-Geldern erneuert, und der Spielplatz profitiert von immer neuen Verschönerungen. Auch der Bau der Kindergeburtstags-Ranch geht auf den Förderverein zurück.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung http://www.rnz.de